Warum gute Führung für den Erfolg eines Unternehmens wichtig ist und worauf es dabei heute ankommt.

Was bedeutet Führung?

Bei der Führung geht es darum, das Verhalten von Menschen direkt und indirekt zu beeinflussen und so die vorgegebenen Ziele zu erreichen.

Eine gute Führungskraft gibt ihren Mitarbeitenden Orientierung und Sicherheit im Arbeitsalltag. Sie dient als Motivator, Inspirationsquelle und Vorbild, fördert Stärken und hilft, Herausforderungen und Schwächen zu meistern.

Was ist der Zweck von Führung?

Führung verfolgt also das Ziel, das Verhalten der Mitarbeitenden zu beeinflussen und zu steuern, um die übergeordneten Unternehmensziele (Leistungsziele oder auch betriebswirtschaftliche Ziele) zu erreichen. Das Ziel von Führung allein auf Leistungsziele zu beschränken, wäre allerdings falsch, denn eine gute Führung verfolgt vor allem auch Verhaltens- und Zufriedenheitsziele:

  • Zu den Verhaltenszielen gehören eine erhöhte Kooperationsbereitschaft, Teamfähigkeit, Verringerung von Fehlzeiten, Weiterentwicklung, die Förderung von Selbständigkeit, Mitarbeiterbindung, aber auch die Verringerung von Fluktuation sowie Vermeidung von verletzten Sicherheits- oder Verhaltensvorschriften (Mobbing, Beleidigung, sexuelle Belästigung usw.)
  • Die Zufriedenheitsziele umfassen eine erhöhte Arbeitsmotivation, Mitarbeiterengagement, das Gefühl von Gerechtigkeit sowie die Vermeidung Stress- und Erschöpfungsgefühlen

 

Indem Führung die Verhaltens- und Zufriedenheitsziele direkt und indirekt beeinflusst, dient sie auch der Verbesserung der gesamten Unternehmenskultur.

Warum ist Führung wichtig?

Gute Führung schafft Struktur und gibt Orientierung

Flache Hierarchien haben starre Strukturen in vielen Unternehmen längst ersetzt. Gerade in diesen Unternehmen spiele Führungskräfte eine wichtige Rolle. Sie sind Ankerpunkt und geben den Mitarbeitenden Orientierung – auch in Bezug auf die Unternehmensvision.

Die Vision des Unternehmens zu verfolgen und eine klare Richtung vorzugeben, ist also einer der Gründe, warum Führung so wichtig ist. Führungskräfte bringen theoretische Konzepte und praktische Realitäten zusammen, um die Identität eines Unternehmens nach innen und außen zu vertreten. So sorgen sie auch dafür, dass ein Unternehmen die eigene Identität wahrt. Indem Führungskräfte eine klare Vision vorgeben, dienen sie auch als Inspirationsquelle und helfen, aus Worten Taten folgen zu lassen.

In Zeiten, in denen sich immer mehr Mitarbeitende Sorgen um ihren Job machen – zum Beispiel durch den zunehmenden Einsatz von KI – hat Führung auch die Aufgabe, Sicherheit zu vermitteln.

Gute Führung steigert die Motivation und bindet Mitarbeitende

Gute Führung verbessert die Arbeitsmoral, steigert das Mitarbeiterengagement, sorgt für mehr Wohlbefinden und mehr Produktivität. Denn wer den Führungsstil des Vorgesetzten nicht akzeptiert, der hat eine geringere emotionale Bindung an seinen Arbeitgeber und ist weniger motiviert und engagiert. Das verursacht laut dem Engagement Index des Beratungsunternehmens Gallup mehr Fehltage und Arbeitsunfälle, eine größere Fluktuation sowie weniger Produktivität, Rentabilität und Innovationskraft. Das sind in der Summe gigantische Verluste, die zum größten Teil auf schlechte Führung zurückzuführen sind. Allein die Fehlzeiten, die durch mangelnde emotionale Bindung an den Arbeitgeber verursacht werden, kosten die deutsche Wirtschaft jedes Jahr rund 14,3 Milliarden Euro. Das heißt auch: Gute Führung spart Geld, denn viele Mitarbeitende verlassen nicht das Unternehmen, sondern ihre Führungskraft.

Gute Führung verbessert die Kommunikation im Team

Gute Führung sorgt für eine offene und ehrliche Kommunikation im Team. Sie schafft ein Umfeld, in dem jeder seinen Beitrag leisten kann und will. Dazu gehört Kritik ebenso wie das Einbringen neuer Ideen.

Eine bessere Kommunikation fördert somit auch die Teamfähigkeit der einzelnen Personen sowie die Zusammenarbeit im Team.

Gute Führung fördert die Weiterentwicklung des gesamten Unternehmens

Gute Führungskräfte helfen ihren Mitarbeitenden sich weiterzuentwickeln – nicht nur fachlich, sondern auch persönlich. Das schafft tiefere Bindungen zu den Mitarbeitenden und sorgt außerdem dafür, dass sich das Team stetig weiterentwickelt und Potenziale erschließt. Am Ende fördert die individuelle Weiterentwicklung auch die Entwicklung der gesamten Organisation und ermöglicht so Innovation.

Worauf kommt es bei guter Führung an?

Wer Mitarbeitende erfolgreich führen möchte, muss menschlich und mitfühlend sein. Nur so können Führungskräfte die einzelnen Teammitglieder verstehen und entsprechend auf sie eingehen – denn sie sind weder Maschinen noch Nummern im System. Und nur wer das versteht und lebt, kann sich des vollen Respekts der Belegschaft sicher sein.

Die Zukunft erfordert also empathische und transformationale Führungskräfte, die sich vor allem durch ihre zwischenmenschlichen Fähigkeiten auszeichnen. Gute Führungskräfte stellen den Menschen in den Vordergrund, während KI Routineaufgaben erledigt. Sie haben eine vertrauensvolle Beziehung zum Team und sind Visionäre und Vorbilder.

Wichtige Eigenschaften sind:

  • Teamfähigkeit: Flache Hierarchien sind das Führungsmodell der Zukunft. Vorgesetzte stehen dabei nicht über ihrem Team, sondern mittendrin. Leader sind keine Diktatoren, sondern Mentoren, Koordinatoren und Coaches.
  • Kommunikationstalent: Eine gute Führungskraft braucht exzellentes Kommunikationsgeschick in dreierlei Hinsicht. Zum einen ist sie ein Kommunikationsmanager, der für einen offenen Informationsfluss im ganzen Team sorgt. Zum anderen ist sie selbst ein guter Kommunikator. Und nicht zuletzt ist das Zuhören ein essenzieller Bestandteil von Kommunikation – und die vielleicht am meisten unterschätzte Disziplin bei der Personalführung und Personalauswahl.
  • Transparenz: Offenheit schafft Sympathie und Vertrauen – und sie fördert wiederum Offenheit seitens des Teams. Das sind wichtige Grundvoraussetzungen für eine funktionierende und harmonische Zusammenarbeit.
  • Durchsetzungsvermögen: Eine Führungskraft muss sich durchsetzen können – nicht mit dem Kopf durch die Wand, aber auch gegen Kritiker. Als Führungskraft kann man es nie allen recht machen und manchmal müssen unangenehme Entscheidungen getroffen werden. Ein Fähnchen im Wind kann kein Team leiten.
  • Zugänglichkeit: Wer sich in seinem Chefsessel hinter dem Massivholzschreibtisch verschanzt und nur nach Terminvereinbarung bei der Sekretärin ansprechbar ist, wird niemals die volle Zustimmung des Teams erhalten. Eine Führungskraft muss ein Teammitglied auf Augenhöhe bleiben.
  • Fehlertoleranz: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Mitarbeitende müssen auch mal neue Wege gehen, um das Unternehmen weiterzubringen – und dabei können Fehler passieren. Irren ist menschlich. Solange Fehler in einem gesunden Maß unterlaufen, sollte die Führungskraft entspannt damit umgehen und sicherstellen, dass aus den Fehlern gelernt wird.
  • Vertrauen: Wer seinem Team Freiheiten lässt, der wird mit Engagement belohnt. Führungskräfte, die das verstehen, sind die besseren Leader und haben in der Regel die leistungsstärkeren Mitarbeitenden.
  • Gespür für Potenziale: Oft schlummern in Mitarbeitenden versteckte Talente, die sie vielleicht selbst nicht kennen oder sich nicht trauen, sie zu zeigen. Eine Führungskraft, die diese Talente erkennt, wird ein zufriedeneres und erfolgreicheres Team haben – und somit automatisch ein engagierteres.
  • Selbstreflexion: Sich selbst und die eigene Arbeit kritisch zu hinterfragen ist schwer und verlangt Charakterstärke. Genauso wie jedes Teammitglied mal einen Fehler macht, befindet sich auch jeder Leader ab und an auf dem falschen Weg. Das zu erkennen, den Fehler einzusehen und ihn zu korrigieren, beweist wahre Führungsqualität. 360-Grad-Befragungen sind ein hilfreiches Instrument, das hilft, die eigenen Fehler zu erkennen.

 

Kurz und knapp bedeutet das: Gute Führungskräfte sind Leader. Sie rücken den Menschen in den Mittelpunkt, verstehen die Anforderungen ihrer Mitarbeitenden und sind in der Lage, verschiedene Generationen zu motivieren.

Sie möchten mehr dazu erfahren? Was Leadership bedeutet und welche Arten von Leadership es gibt, lesen Sie in unserem Blogbeitrag.

Worauf es bei der Entwicklung guter Führungskräfte ankommt

Machen Sie die richtigen Menschen zu Führungskräften

Die fachlich besten Mitarbeitenden oder diejenigen mit der längsten Betriebszugehörigkeit und der Bereitschaft, mehr Verantwortung zu übernehmen, erhalten die Führungspositionen – das ist gelebte Philosophie in vielen Unternehmen. Was viele Unternehmen übersehen: Nur wenige Mitarbeitende bringen von Haus aus die entsprechenden Führungsqualitäten mit.

Zudem werden Führung und Führungskräfteentwicklung oft falsch verstanden: „Master of Business Administration“ werden zu Chefs ernannt – und haben dabei, wie die Titelbezeichnung verdeutlicht, selten die Mitarbeitenden, sondern vielmehr die Verwaltung eines Unternehmens im Blick. Erfolgreiche Unternehmen entwickeln jedoch diejenigen zu Führungskräften, die mit ihren zwischenmenschlichen Fähigkeiten punkten.

Sie sollten dabei aber auch unbedingt beachten, dass nicht jede gute Fachkraft Führungskraft werden möchte. Sprechen Sie daher mit Ihren Mitarbeitenden, bevor Sie sie zu Führungskräften machen.

Geben Sie einen Rahmen zur Entwicklung

Führung erfordert Fähigkeiten, die genauso wie andere berufliche Aufgaben erlernbar sind. Wichtig ist, dass Unternehmen und HR-Teams die Führungskräfte aktiv unterstützen und einen Rahmen bieten, in dem ihre eigene Weiterentwicklung möglich ist.

Sie müssen sie beim Zuhören, bei der Selbstreflexion, Teamentwicklung und einer empathischen Führung unterstützen – denn vor allem diese Eigenschaften machen gute Leader aus.

Den wichtigsten Teil dieses Rahmens bildet Feedback. Sowohl Nachwuchsführungskräfte als auch erfahrene Leader brauchen einen regelmäßigen Fremd- und Selbstbildabgleich, um die eigene Entwicklung voranzutreiben. Eine smarte Software unterstützt sie dabei. Tivians Leadership 360 gibt Führungskräften rund um die Uhr Feedback an die Hand, liefert echte Einblicke und macht es ganz einfach, relevante Veränderungen anzustoßen.

Bringen Sie Ihr Unternehmen mit guten Führungskräften auf die nächste Stufe.

wie manager zu Führungskräfte werden

Oder lesen Sie mehr dazu, wie Führungskräfteentwicklung heute funktioniert.