Führungskräfte und Mitarbeitende sinnvoll fördern

Die Digitalisierung schreitet voran: In Zeiten von Homeoffice und hybridem Arbeiten müssen Mitarbeitende mehr Verantwortung übernehmen, was Führungskräfte zunehmend vor neue Herausforderungen stellt. Future of Work ist das Stichwort, wovon ausgewählte Experten auch in unserer Broschüre berichten. Auch die Pandemie trägt ihren Teil dazu bei – Sie hat deutlich gemacht, wie wichtig soziale Kompetenz bei Führungskräften ist. Die Beziehung zwischen dem Einzelnen und seinem Vorgesetzten gewinnt verstärkt an Relevanz, wenn es darum geht, Mitarbeitende an das Unternehmen zu binden. Das

Führungskräfte müssen die Förderung und die Entwicklung der eigenen Mitarbeitenden als eine wichtige Aufgabe ansehen – und lernen, als Coach zu agieren. Nur so können sie eine Verbindung zwischen den Mitarbeitenden und dem Unternehmen herstellen. Das bedeutet jedoch keineswegs, ihnen einen exakten Weg vorzugeben, sondern vielmehr die Eigenverantwortung und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden zu fördern.

Lesen Sie hier, was Coaching bedeutet, ob und warum Coaching als Führungskraft sein muss und wie ein gutes Coaching aussieht.

Inhaltsverzeichnis

Was versteht man unter Coaching?

Der Unterschied zwischen Führung und Coaching

Kann eine Führungskraft ein Coach sein?

Führungskraft als Coach: die Vorteile

Führungskraft als Coach: die Nachteile

Wie coache ich meine Angestellten erfolgreich?

Leadership 360: Führungskräfte zu Coaches entwickeln

Coaching als Führungstechnik: Hype oder Trend?

Führungskräfte und Mitarbeitende sinnvoll fördern

Der Begriff „Coach“ stammt ursprünglich aus dem Ungarischen und bedeutet „Kutsche“. Um 1885 wurde der Begriff in England und den USA erstmals auch für Trainer im Sport verwendet, bis schließlich um 1980 herum die Begriffe Coach und Coaching ins Management übertragen wurden: Coaching bringt Menschen weiter, die Ziele erreichen wollen, aber nicht genau wissen, wie. Im übertragenen Sinne bezeichnet der Coach also jemanden (oder etwas), der jemand anderen schnell, bequem und sicher zum gewünschten Ziel bringt.

Nach der Definition von Rolf Wunderer, einem deutschen Wirtschaftswissenschaftler, meint Coaching die „zeitlich befristete Begleitung von Führungskräften und Mitarbeitenden (Coachees) durch Berater (Coaches) in einer situationsgerechten Einzelberatung oder als Form sozialen Lernens“. Basis der Beratung bildet also immer eine konkrete Situation, für die ein Coach jedoch keine konkreten Lösungsvorschläge liefert. Vielmehr begleitet er seine Coachees dabei, ihre Ziele selbst zu hinterfragen, sich neue Ziele zu setzen und eigene neue Lösungswege zu entwickeln.

Was macht ein gutes Coaching aus?

Coaches beraten und trainieren zum einen Einzelpersonen aus den Bereichen Geschäftsführung und Management, zum anderen aber auch Projektverantwortliche sowie ganze Teams. Ein gutes Coaching zeichnet sich durch eine gleichermaßen vertrauens- sowie respektvolle Beziehung zwischen Coach und Coachees aus. Gute Coaches handeln empathisch. Sie geben ihren Coachees durch aktives Zuhören und Beobachten stets das Gefühl, verstanden zu werden. Allerdings gibt der Coach keine direkten Ratschläge, bestimmte Dinge zu tun oder zu lassen. Vielmehr geht es um die „Hilfe zur Selbsthilfe“, sprich darum, gemeinsam eine Lösung für ein bestimmtes
Problem zu finden.

Was ist der Unterschied zwischen Führung und Coaching?

Eine Führungskraft trägt die Verantwortung über ihre Mitarbeitenden. Typische
Führungsaufgaben sind beispielsweise:

  • Kontrolle der Zielerreichung
  • Mitarbeiterbewertung
  • Entscheidungen zur Förderung der Zielerreichung

Im direkten Vergleich dazu verhalten sich Coaches neutral. Sie unterstützen ressourcenorientiert die Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten. Fungiert die Führungskraft als Coach, kommt es deswegen fast zwangsläufig zu einem Rollenkonflikt.

Kann eine Führungskraft ein Coach sein?

In vielen Artikeln zum Thema „Führungskraft als Coach“ wird behauptet, dass eine Führungskraft ihre Mitarbeitenden in keinem Fall coachen kann, da die Mitarbeitenden immer im Hinterkopf hätten, dass sie im Coaching mit ihrem Vorgesetzten sprechen. Außerdem sei der Vorgesetzte weitestgehend an den Interessen des Unternehmens interessiert, was es für die Person unmöglich machen würde, neutrale Entscheidungen zu treffen. Also kann eine Führungskraft kein Coach sein? Was bedeutet coachende Führung eigentlich?

Gemeint ist die coachende Begleitung von Mitarbeitenden durch Führungskräfte hin zu einer ziel- sowie lösungsorientierten Betrachtung von Problemen. Denn wem es gelingt, seine Probleme selbstständig zu lösen, steigert das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. So werden Probleme zu Herausforderungen. Indem Sie Ihre Mitarbeitenden also in die Lage versetzen, für eigene Aufgaben eigene Lösungen zu entwickeln, identifizieren sie sich auch entsprechend mehr mit ihren Aufgaben.

Führungskraft als Coach: die Vorteile

Durch Coaching erhalten Mitarbeitende die Möglichkeit, aktuelle Herausforderungen zu bewältigen, die eigene Vorgehensweise zu hinterfragen und neue Handlungsoptionen zu entwickeln.

Weitere Vorteile einer coachenden Führungskraft:

  • Coaching ermöglicht eine objektive Betrachtung des Entwicklungsprozesses
  • Die Reflexionsfähigkeit wird gefestigt – sowohl seitens der Führungskraft wie
    auch aufseiten der Angestellten
  • Das Vertrauensverhältnis zu den Mitarbeitenden wird gefestigt
  • Langfristig führt eine gute Verbindung zwischen Führungskraft und
    Mitarbeitenden zu einer stärkeren Bindung zum Unternehmen. Eine starke
    Bindung zum Unternehmen entscheidet darüber, ob Mitarbeitende ihren
    Arbeitsplatz behalten oder verlassen.

Führungskraft als Coach: die Nachteile

Führungskräfte vertreten im Unternehmensalltag die Interessen des Unternehmens. Als Coach müssen sie jedoch neutral, unabhängig und im Sinne des Mitarbeitenden agieren. Dieser Rollenkonflikt kann zu einer erheblichen Herausforderung für coachende Führungskräfte werden.

Zwischenfazit: Es ist besser, wenn Mitarbeitende durch eine gute Führungskraft gecoacht werden, als dass sie ihre Probleme allein bewältigen müssen. Führungskräfte sollten ein gewisses Maß an Coaching-Skills zeigen. Achten Sie aber stets darauf, klare Grenzen zu setzen, denn Führungskräfte dürfen nur in beruflichen Themen coachen!

Die Führungskraft als Coach: der Rollenkonflikt

Vielleicht fragen Sie sich gerade: Eine Führungskraft soll doch die Interessen des Unternehmens vertreten – wie kann sie da die Interessen des Mitarbeitenden berücksichtigen? Für diesen Rollenkonflikt hat die International Coaching Federation (ICF) ethische Richtlinien zusammengestellt, laut denen Coaches sich immer am Wohl der gecoachten Person orientieren müssen. Dementsprechend befinden sich coachende Führungskräfte im stetigen Rollenwechsel: Als Führungskraft vertreten sie vor allem die Interessen und Ziele des Unternehmens. Als Coach fördern und beraten sie ihre Mitarbeitenden – die besonderen Rechte und Pflichten als Führungskraft fallen im Coaching-Kontext folglich weg.

Das bedeutet: Eine gute Führungskraft erkennt selbst, ob sie während des Coachings in einen Interessenkonflikt kommt und handelt entsprechend!

Welche Kompetenzen benötigt eine Führungskraft?

Führungskräfte müssen über ein breites Spektrum an Managementkompetenzen verfügen. Dazu gehören Fähigkeiten wie zum Beispiel:

  • Überzeugungskraft
  • Teamfähigkeit
  • Konfliktmanagement
  • analytisches Denkvermögen
    Die wichtigsten Schwerpunkte für die Kompetenzen einer guten Führungskraft sind:
  • Führung
  • Methodik
  • Soziales
  • Selbstreflexion
  • Strategisches Denken

Welche Kompetenzen benötigt eine Führungskraft als Coach?

Wenn eine Führungskraft als Coach erfolgreich sein will, muss sie vor allem folgende Fähigkeiten mitbringen:

  • Empathie
  • Reflexionsvermögen
  • die Fähigkeit, eine neutrale Position einzunehmen
  • idealerweise die Kenntnis unterschiedlicher Coaching-Methoden

Wie coache ich meine Angestellten erfolgreich?

Ein Coaching-Prozess umfasst in der Regel sechs bis acht Sitzungen. Dabei gibt es viele unterschiedliche Coaching-Ansätze, die dazu beitragen sollen, dass die Beteiligten sich mit genau den Fragen auseinandersetzen, die sie ihrem Ziel näherbringen.
Coachings können im Einzelgespräch, im Team sowie projektbezogen sinnvoll sein.

Schritt 1: Vertrauen & Respekt

Damit das Mitarbeiter-Coaching erfolgreich ist, bedarf es in erster Linie einemwechselseitigen Vertrauen zwischen Führungskraft und den zu coachenden Mitarbeitenden. Eine vertrauens- und respektvolle Beziehung zwischen Coach und Coachee bildet die wichtigste Grundlage für das Coaching.

Schritt 2: Aktives Zuhören & Beobachten

Hinzu kommen wichtige kommunikative Kompetenzen: Als Coach handeln Sie empathisch. Durch aktives Zuhören und aufmerksames Beobachten geben Sie Ihren Mitarbeitenden das Gefühl, verstanden zu werden.

Schritt 3: Konstruktives Feedback

Durch konstruktives Feedback und eine gute Fragetechnik helfen Sie Ihren Mitarbeitenden, Probleme zu definieren, die eigene Vorgehensweise zu hinterfragen und so neue Handlungsoptionen zu entwickeln.

Leadership 360: Führungskräfte zu Coaches entwickeln

Ob Führungskräfte gute Coaches sind, hängt auch davon ab, inwiefern sie sich selbst unterstützt fühlen. Nur Unternehmen, die eine Coaching-Kultur einführen, den Führungskräften Zeit und Ressourcen freiräumen, um ihre Teams und die Führungskraft bei ihrer eigenen Entwicklung (zum Coach) aktiv unterstützen, können den Herausforderungen der digitalen Welt gerecht werden. Doch erfolgreiche Führungskräfteentwicklung braucht Feedback – und genau dort setzt Tivians Software Leadership 360 an.

Finden Sie heraus, wie Leadership heute funktioniert: Die Software hilft Ihnen, die Prozesse in Ihrem Unternehmen nicht nur zu überwachen, sondern diese auch zu verbessern! Nur wenn die Führungskräfte in Ihrem Unternehmen regelmäßig Rückmeldung über wichtige Handlungsfelder bekommen, können sie sich und diecoachende Führung stetig verbessern.

Coaching als Führungstechnik: Hype oder Trend?

Die zentrale Bedeutung von Führung für den Erfolg eines Unternehmens haben die meisten schon längst erkannt. Wer Mitarbeitende langfristig binden und entwickeln möchte, muss in der heutigen Zeit aber vor allem eine Coaching-Kultur einführen: Coaching hat sich zu einem zentralen Instrument der Führungstechnik entwickelt. Insbesondere, wenn es um moderne und zeitgemäße Führungsstile geht, findet Coaching durch Führungskräfte besonders viel Anklang.

Dass der Einsatz von Führungskräften als Coaches sinnvoll ist, ergab auch eine Studie der Quadriga Hochschule in Berlin. Demnach greifen bereits ein Drittel der deutschen Führungskräfte im Rahmen spezieller Entwicklungsprogramme auf Trainings und Coachings zurück. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn Menschen sind nach einem Coaching allgemein zufriedener und leistungsfähiger. Kurzum: Coaching wirkt – und das sogar langfristiger als Trainings. Agile Teams brauchen agile Führungskräfte – Coaching als Führungstechnik liegt damit absolut im Trend!

Mittels Coachings bieten Sie Ihren Mitarbeitenden die Unterstützung, die sie brauchen, um klar zu denken, Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen und ihr Engagement zu steigern. Das stärkt das Vertrauen und führt zu einer effizienten
sowie selbstbewussten Belegschaft, die einfach besser in der Lage ist, zukünftige Herausforderungen zu meistern!