Wie können Unternehmen die Gen Z erfolgreich managen?

Viele von ihnen gehen noch zur Schule oder machen eine Ausbildung, 10 % sind schon im Job. In den nächsten Jahren wird die Zahl der erwerbstätigen Gen Zer stark steigen – und schon jetzt ist klar: Die neue Generation verändert die Arbeitswelt, denn Generation Z hat in ihrem kurzen Leben einiges erlebt und weiß genau, was sie von Unternehmen will.

Führungskräfte und HR-Teams sollten schon jetzt einen Blick auf die neue Generation werfen – denn mit der neuen Generation verändert sich auch die Arbeit von HR und Personalverantwortlichen. Es ergeben sich Herausforderungen, aber auch Chancen.

 

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Wer gehört zur Generation Z?

Zur Generation Z, auch als „Gen Z“ oder „Zoomer“ bekannt, gehören per Definition alldiejenigen, die zwischen 1996 und 2012 geboren wurden. Sie kommt nach den Millennials (auch als Generation Y bekannt) und vor der Generation Alpha, die nach 2012 geboren wurde und daher noch nicht auf dem Arbeitsmarkt ist.

Verkörpert wird die Generation vor allem durch die Umweltaktivistin Greta Thunberg (geboren 2003), die sich für größere Ziele einsetzt und bereit ist, selbst Maßnahmen zu ergreifen, um diese größeren Ziele zu erreichen.

 

Was sind die wichtigsten Merkmale der Generation Z?

Angetrieben von der Technologie

Während die Millennials als die erste “Digital Native”-Generation gelten, haben viele von ihnen die Technologie erst spät für sich entdeckt. Im Gegensatz dazu wurde Generation Z schon mit einem Smartphone in der Hand geboren.

Sie sind zum Beispiel auch die erste Generation, die noch nie ein Telefon mit Kabel benutzt hat, und sie haben keine Erfahrung mit einer Welt vor dem World Wide Web.

 

Beeinflusst durch ihre bisher gemachten Erfahrungen

In ihrem relativ kurzen Leben hat die Generation Z schon viel erlebt. Viele haben die Auswirkungen der Rezession von 2008 auf ihre Familien miterlebt und ihre Ausbildung sowie ihre ersten Schritte auf dem Arbeitsmarkt wurden durch die COVID-19-Pandemie dramatisch unterbrochen.

Viele Gen Zer hat das gezeichnet: Untersuchungen von McKinsey haben ergeben, dass 55 Prozent der 18- bis 24-Jährigen eine Diagnose und/oder Behandlung für eine psychische Erkrankung erhalten haben. Im Vergleich dazu gaben nur 31 Prozent der 55- bis 64-Jährigen das Gleiche an.

All ihre gemachten Erfahrungen führen auch dazu, dass die Anhänger der Generation Z Dinge eher realistisch – statt wie die Millennials optimistisch – sehen.

 

Die vielfältigste Generation von allen

Laut einer Datenanalyse des Census Bureau durch das Pew Research Center gehört fast die Hälfte (48 %) der Generation Z ethnischen Minderheiten an – der höchste Anteil aller Generationen. Diese Vielfalt führt zu einem Wunsch nach Fairness für alle – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder ihrer sexuellen Orientierung.

 

Welche Werte hat Generation Z?

Wie die vorangegangene Generation der Millennials engagiert sich auch die Generation Z für eine bessere, gerechtere Welt. Dabei sind den Zoomern Gerechtigkeit, Respekt und Hilfsbereitschaft wichtig.

Sie sind außerdem auf Nachhaltigkeit bedacht, sowohl in Bezug auf ihr eigenes Handeln als auch in Bezug auf den Wandel in der Gesellschaft und auf politischer Ebene. So essen sie zum Beispiel häufiger fleischlose Mahlzeiten, auch wenn sie keine Vegetarier sind, und nehmen an Protesten gegen den Klimawandel teil.

Freiheit bedeutet für sie auch, sich selbst zu verwirklichen. Statt traditionelle Ideale verfolgt die Generation Z das Ziel der freien Entfaltung.

 

Generation Z legt wert auf:

  • Körperliche und psychische Gesundheit
  • Freiheit
  • Freundschaft
  • Gerechtigkeit
  • Familie

 

Was ist Generation Z in der Arbeitswelt wichtig?

Die Forschung zeigt, dass die Millennials durch ein Gefühl der Zielsetzung motiviert sind: Sie bevorzugen es, für Organisationen zu arbeiten, die ihre Ziele teilen, und sie sind bereit, viel zu arbeiten, um dieses Ziel zu erreichen.

Für Generation Z ist aus diesem Wunsch eine Erwartung geworden. Sie verlangen, dass die Unternehmen, für die sie arbeiten, einen bestimmten Zweck verfolgen, zum Beispiel in Bezug auf den Klimawandel, in Bezug auf Vielfalt oder ethisches Verhalten.

Für diesen Zweck ist Generation Z bereit, hart zu arbeiten. Genauso wollen sie aber auch eine zufriedenstellende Work-Life-Balance erreichen, ihre geistige und körperliche Gesundheit schützen und eine gute Bezahlung.

Viele fragen sich: Ist Generation Z faul?

Sie wollen nicht mehr arbeiten, aber alles haben – über die Generation Z herrschen viele Mythen. Und ja, es stimmt, dass die Generation Z im Gegensatz zu den Millennials stärker durch Geld motiviert ist. Sie wollen Gutes tun und gut verdienen und legen ihren Fokus auf die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Der Grund für den veränderten Fokus ist allerdings nicht einfaches faul sein, sondern vielmehr ihre bisher gemachten Erfahrungen: Viele von ihnen leiden unter psychischen Erkrankungen oder haben psychische Probleme. Einige haben während der Corona-Pandemie ihren Job verloren. Die kurze Antwort ist daher: Nein, Generation Z ist nicht faul, ihre Werte und Anforderungen haben sich nur grundlegend verändert.

 

Was unterscheidet Generation Z von den Generationen Y und X in Bezug auf Arbeit?

Generation Z will:

  • für ein zweckorientiertes Unternehmen arbeiten, das es ihnen ermöglicht, etwas zu bewirken.
  • für ihre Arbeit gut bezahlt werden.
  • Unterstützung, insbesondere in Bezug auf die psychische Gesundheit und eine gute Work-Life-Balance.
  • flexibel arbeiten können, wo immer sie wollen.
  • eine Mischung aus menschlichen und digitalen Interaktionen.

 

Generation Y will:

  • für ein zielorientiertes Unternehmen arbeiten, das es ihnen ermöglicht, etwas zu bewirken.
  • Karriere machen, auch wenn das bedeutet, dass man lange arbeitet und die Work-Life-Balance vernachlässigt.
  • Belohnungen, Lob und Feedback.
  • flexibel arbeiten können, wo immer sie wollen.
  • Zusammenarbeit in Teams, in denen sie eine bestimmte Rolle haben.

 

Generation X will:

  • unabhängig und selbständig am Arbeitsplatz sein.
  • nicht durch Regeln eingeengt oder unterdrückt werden.
  • bei der Arbeit mit der neuesten Technologie unterstützt werden.
  • ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Privatleben. Xer sind bereit, hart zu arbeiten und insgesamt belastbar.
  • Offenheit und Feedback zu ihrer Arbeit.

 

Auf der obersten Ebene gibt es viele Gemeinsamkeiten zwischen Generation Y und Generation Z: Beide wollen eine sinnvolle Arbeit, haben aber unterschiedliche Prioritäten. Die Erwartungen der Generation Z an die Work-Life-Balance sind viel höher als die älterer Generationen. Das bedeutet, dass sie bereit sind, Unternehmen mit einem klaren Ziel zu verlassen, wenn sie das Gefühl haben, dass das Gleichgewicht nicht stimmt oder sich auf ihre psychische Gesundheit auswirkt.

Gen Zer definieren sich nicht durch ihren Job oder ihre Karriere. Wer von der Generation Z erwartet, dass sie viele Überstunden bei schlechter Bezahlung macht, kann sicher sein, dass Zoomer das Unternehmen verlassen. Ein Bericht der Bank of America hat schließlich ergeben, dass 25 % der Arbeitnehmenden der Generation Z in den sechs Monaten bis Mai 2022 den Arbeitsplatz gewechselt haben. Gen Z spielt also eine Schlüsselrolle bei der Great Resignation in Deutschland.

Lernen Sie alle Generationen in der heutigen Arbeitswelt kennen. Verstehen Sie, was Generation X, Y und Z wirklich will und worauf Sie sich als Unternehmen konzentrieren sollten. Unsere Deep Dives helfen Ihnen.

Welche Herausforderungen ergeben sich durch den Eintritt der Generation Z in den Arbeitsmarkt?

Die Generation Z ist von der wirtschaftlichen und sozialen Instabilität stark betroffen. Sie haben die Auswirkungen früherer Rezessionen auf ihre Eltern miterlebt, und ihre Ausbildung wurde durch Schließungen unterbrochen. Gen Zer kommen daher auch mit Unsicherheit und Sorgen in Bezug auf die eigene Zukunft auf den Arbeitsmarkt. Auf der einen Seite wollen sie sich frei entfalten, auf der anderen Seite streben sie aber auch nach Sicherheit.

Zoomer haben ein höheres Risiko für psychische oder physische Gesundheitsprobleme. Das hält sie einerseits davon ab, Jobs anzunehmen, bei denen sie das Gefühl haben, dass sie ihren Stresspegel erhöhen könnten. Andererseits sind Gen Zer schnell bereit, ihren Job zu wechseln, sobald die Vereinbarkeit von Job und Privatleben gefährdet ist.

Da sie an digitale Interaktionen gewöhnt sind, fehlt es ihnen teilweise auch an Erfahrungen und Fähigkeiten in Bezug auf Teamarbeit und zwischenmenschliche Kommunikation. Dies kann sich in einer mangelnden Bereitschaft äußern, sich zu engagieren und eine wichtige Rolle im Team einzunehmen.

Führungskräfte müssen all diese Herausforderungen verstehen und Strategien entwickeln, um sie zu überwinden. Nur so können sie die Generation Z erfolgreich am Arbeitsplatz einbinden.

 

Was erwartet Gen Z also von ihrem Arbeitgeber?

Im Arbeitsalltag erwarten Gen Zer, dass sie am Arbeitsplatz unterstützt und wertgeschätzt werden. Die Büros müssen gut ausgestattet sein, die Technologie muss auf dem neuesten Stand sein. Flexibilität ist ihnen genauso wichtig wie eine starke, offene und vielfältige Kultur, die durch regelmäßige Kommunikation und verständnisvolle Manager gestärkt wird. Führungskräfte müssen zuhören und mit gutem Beispiel vorangehen.

Vor allem aber wünschen sie sich, dass ihre Arbeitgeber sie bei der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben unterstützen und sie motivieren, bei der Arbeit ihr Bestes zu geben.

 

Warum kündigen Gen Zer ihren Job?

Nach Angaben von McKinsey suchen mehr als drei Viertel (77 %) der Generation Z einen neuen Arbeitsplatz – fast doppelt so viele wie in anderen Generationen.

Zu den häufigsten Gründen, die die Generation Z für einen Stellenwechsel angibt, gehören:

  • Mangelnde Work-Life-Balance, die zu langen Arbeitszeiten führt
  • Stress und Burnout, die sich auf die geistige und körperliche Gesundheit auswirken
  • Mangelnde Wertschätzung in Bezug auf Feedback und Möglichkeiten
  • Geringe Bezahlung, insbesondere angesichts steigender Lebenshaltungskosten

 

Im Gegensatz zu den Angehörigen der Generation Y nehmen die Angehörigen der Generation Z schlechte Arbeitserfahrungen ungern in Kauf – auch wenn ihr Arbeitgeber Sinn und Zweck erkennen lässt. Sie sind bereit, die Branche oder den Arbeitsplatz ganz zu verlassen oder mehrere, weniger stressige Jobs anzunehmen, wenn sie dadurch das Gleichgewicht und den Lebensstil finden, den sie anstreben.

 

Wie können Unternehmen die Generation Z ansprechen und rekrutieren?

In Anbetracht ihres Alters ist es unwahrscheinlich, dass die Generation Z Websites wie LinkedIn oder traditionelle Personalvermittler nutzt. Stattdessen nutzen sie Kanäle, mit denen sie sich am wohlsten fühlen, zum Beispiel TikTok, um Unternehmen und Stellen zu finden, die sie interessieren.

Unternehmen sollten dort zeigen, dass sie der Gen Z genau das bietet, was sie will. Nur dann erreichen sie Arbeitgeberattraktivität bei Generation Z.

Zeigen Sie, dass Sie:

  • einen ausgeprägten Sinn für das Wesentliche haben und ein soziales Bewusstsein besitzen.
  • vielfältig sind.
  • starke Unterstützung und Anerkennung für Arbeit bieten.
  • sich für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben einsetzen und flexible Arbeitszeiten anbieten.
  • die Möglichkeit bieten, moderne Technologien zu nutzen.

 

Ganz wichtig ist dabei: Seien Sie authentisch. In der Generation Z gibt es viele Realisten. Kommen Zweifel auf, dass es sich bei den Versprechen um leere Worthülsen handelt, wird es schwer, einen Gen Zer für Ihr Unternehmen zu begeistern.

 

Wie können Arbeitgeber die Generation Z motivieren und inspirieren?

Es mag entmutigend erscheinen, Generation Z zu halten und zu motivieren, aber wenn man ihre Bedürfnisse versteht und die richtigen Führungsprozesse und -strukturen einrichtet, kann man die Generation Z dazu motivieren, einen großen Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten.

  • Führungskräfte müssen mit gutem Beispiel vorangehen: Führungskräfte müssen die Vision des Unternehmens vermitteln und die Gen Z mit Sinn und Unterstützung begeistern. Sie müssen Sinn und Zweck demonstrieren und mit Menschlichkeit und Transparenz führen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass Führungskräfte die Fähigkeit haben, einfühlsam und transformativ zu führen.
  • Verstehen Sie die Bedürfnisse der Gen Z und gehen Sie darauf ein: Die Generation Z ist an sofortige Befriedigung gewöhnt, daher müssen Führungskräfte viel regelmäßiger Feedback einholen und darauf reagieren. In der Harvard Business Review heißt es: „Geben Sie kontinuierliches, klares Feedback mit Beispielen aus dem wirklichen Leben, was funktioniert oder nicht funktioniert, und mit Aktionsschritten, die das Selbstbewusstsein Ihres Gen-Z-Teams stärken.“
  • Führen Sie neue Leistungen ein, zum Beispiel flexibles Arbeiten, Tage für psychische Gesundheit und Versicherungen für Haustiere.
  • Stellen Sie Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten mit regelmäßigen Schulungsprogrammen bereit, die auf die Bedürfnisse und Interessen Ihrer Mitarbeitenden zugeschnitten sind.
  • Bauen Sie eine vielfältige, offene Kultur auf, in der jeder wertgeschätzt wird.

 

Wie kann Generation Z mit der Generation X und Y zusammenarbeiten?

In vielen Unternehmen sind die Teams aus Mitgliedern der Generation Z, der Generation Y und der älteren Generation X relativ gleichmäßig gemischt – und sie alle bringen unterschiedliche Eigenschaften, Werte und Erwartungen mit.

Führungskräfte müssen die Unterschiede zwischen den Generationen verstehen. Nur so können sie der Gen Z, aber auch der Generation Y und X, die Erfahrungen bieten, die sie sich wünschen. Gleichzeitig müssen die einzelnen Generationen ein Verständnis für die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Entwicklungsbereiche der jeweils anderen entwickeln – nur dann können die Generationen gut zusammenarbeiten.

Manager, die sich nur auf eine Generation fokussieren, riskieren interne Unzufriedenheit und verpassen die Chancen, die generationenübergreifende Teams bieten: Wenn Mehrgenerationen-Teams zusammenarbeiten, dann werden Unternehmen den Anforderungen der heutigen Mehrgenerationen-Kunden gerecht.

“Lesen Sie mehr dazu, wie Generationenmanagement im Unternehmen gelingt.”

 

Wie Tivian Sie bei der Führung von Mehrgenerationen-Teams unterstützt

Die Führung von Mehrgenerationen-Teams erfordert einen personalisierten Ansatz. Das bedeutet: Führungskräfte müssen auf die individuellen Bedürfnisse jedes Teammitglieds eingehen und jedem Einzelnen das Erlebnis bieten, das ihn motiviert und bindet.

 

Das Feedback Ihrer Mitarbeitenden bildet den Kern

Die Employee-Experience-Plattform von Tivian bildet die Grundlage für Ihren Erfolg. Sie ermöglicht es Ihnen, das Feedback Ihrer Mitarbeiter regelmäßig einzuholen, deren Bedürfnisse und Anforderungen zu verstehen und umzusetzen.

Das Ergebnis ist ein starkes und produktives Arbeitsumfeld, das die Bedürfnisse aller erfüllt und das Engagement Ihrer Mitarbeitenden fördert.

 

Es beginnt bei den Führungskräften

Um sicherzustellen, dass Führungskräfte auf allen Ebenen in der Lage sind, generationenübergreifende Teams zu führen, müssen sie sich ständig weiterentwickeln und verbessern. Leadership 360 von Tivian gibt Führungskräften durch 360-Grad-Feedback auf Abruf die Möglichkeit, ihre Leistung zu beurteilen und Bereiche für Wachstum und Entwicklung aufzudecken. Leadership 360 ermöglicht leistungsstarken Führungskräften, den Unternehmenserfolg zu beschleunigen.

 

Legen Sie den Fokus auf Diversität und Inklusion – die Gen Z tut es auch

Eine offene, unterstützende Unternehmenskultur ist ein wesentlicher Bestandteil zur Rekrutierung und Bindung von leistungsstarken, vielfältigen Mitarbeitenden. Transformieren Sie Ihre Kultur mit dem Diversity & Inclusion Tool von Tivian – einer unkomplizierten Lösung, die Ihnen ein klares Bild Ihrer aktuellen Kultur und der notwendigen Veränderungen gibt.