Woher also dieser Widerspruch? Wir glauben, dass die Standard-Jahres-Mitarbeiterbefragung längst ausgedient hat und sich Mitarbeitende nicht mit punktuellen Alibi-Maßnahmen abspeisen lassen. Auf der anderen Seite können es sich Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels nicht länger leisten, die Meinung ihrer wertvollsten Ressource nicht ernst zu nehmen.

Daher möchte ich Ihnen hier drei goldene Regeln für gelebtes Feedback im Unternehmen mitgeben:

 

#1 Feedback ist mehr als eine Umfrage

Mitarbeitende wollen Entscheidungs- und Veränderungsprozessen mitgestalten, ihr Feedback eigeninitiativ abgeben – und das nicht nur einmal im Jahr. Eine hervorragende Plattform dafür sind Online-Communities, die nahtlos ins Intranet von Unternehmen integriert werden und tagesaktuelle Umfragen mit geringem Zeitaufwand generieren können. In Communities lernt das Unternehmen auf Basis von kontinuierlichem Feedback die Bedürfnisse der Mitarbeitenden kennen und hat die Möglichkeit, mit diesem Input seine Performance nach Innen und Außen zu verbessern – schließlich sind die Mitarbeitenden auch wichtige Botschafter für jedes Unternehmen.

Die Bank Austria zum Beispiel setzt auf nachhaltige Veränderung durch Feedback. Da sich die Anforderungen an Banken vor dem Hintergrund der Digitalisierung stark verändert haben, wollte die Bank ihre zukünftige Entwicklung gemeinsam mit den Mitarbeitenden in eine neue Richtung lenken. In der unternehmensinternen Community können sie seit 2013 im Rahmen von Diskussionen, Befragungen oder Quick Polls ihre Meinungen und Ideen zu Themen wie „Filiale der Zukunft“, „Kontaktloses Bezahlen“ oder „Mobile Banking App“ einbringen. Parallel wurde ein Kundenforum mit derselben Zielsetzung gestartet, um ein ganzheitliches Bild aus Eigen- und Fremdwahrnehmung zu zeichnen.

Die beiden Foren der Bank Austria haben bereits zahlreiche Projekte und Veränderungsprozesse angestoßen: So wurde etwa der Empfangsbereich in den Filialen neu gestaltet und Funktionen im Online- und Mobile-Banking überarbeitet. Mit Erfolg: Im Rahmen des „European Change Communication Award 2013″ wurde die Bank Austria sowohl für ihr KundenForum als auch das MitarbeiterForum ausgezeichnet.

 

#2 Die Feedback-Zukunft ist mobil

Feedback ist wertvoll – es zu geben ein kreativer, oft spontaner Prozess. Unmittelbares Feedback ist um 40 Prozent präziser und verlässlicher als die Meinung, die erst nach 24 Stunden eingeholt wird. Um dieser Tatsache gerecht zu werden, muss sich Feedback-Management in Zukunft an den mobilen Arbeiter anpassen, der in flexiblen Teams an unterschiedlichen Orten internationale Projekte realisiert und hauptsächlich über mobile Geräte kommuniziert. Ermöglichen Sie Ihren Mitarbeitenden daher schon jetzt mobiles Feedback unmittelbar nach der Interaktion.

Wir bei Tivian nutzen eine mobile Feedback-App, um uns selbst und die Performance unseres Unternehmens kontinuierlich zu überprüfen und zu verbessern. Wir haben uns zum Beispiel entschieden, Meinungen in den Hauptkategorien Mitarbeiter-Engagement, Kundenprozesse, Produktportfolio, Markt und Wettbewerb abzufragen. In diesen fünf Kategorien kann jeder Feedback zum Vorgesetzten, dem Team, sich selbst, zur eigenen Work-Life-Balance oder zur internen Kommunikation abgeben. Das Feedback kann wahlweise anonymisiert oder nicht anonymisiert und jederzeit – teils gestützt, teils als Freitext – proaktiv abgegeben werden. So erhalte ich auch ein besseres Bild zum Beispiel von Change Prozessen oder der aktuellen Stimmung im Unternehmen. Die App liefert mir softwaregestützt Daten und Fakten, wo ich mich zuvor auf mein Bauchgefühl verlassen musste. Diese sehr dynamische und sehr ehrliche Art des Feedbacks passt vielleicht nicht zu jedem Unternehmen, gehört aber meines Erachtens zu einem zukunftsfähigen Management.

 

#3 Feedback ist dynamisch

Feedback muss etwas bewirken können. Zeigen Sie Ihrem Team ganz deutlich Ihre Wertschätzung, indem Sie Mitarbeiterfeedback ernst nehmen, die Ergebnisse schnell und transparent kommunizieren und zeitnah Taten folgen lassen. Wichtig bei diesem Prozess ist die korrekte, personalisierte Auslieferung der Ergebnisse: Nur wenn ein Entscheidungsträger relevante Ergebnisse für sich und seinen Aufgabenbereich erhält, kann er die richtigen Maßnahmen anstoßen.

Als belastbare Entscheidungsgrundlage für das Change-Management im Personalbereich stehen heute personalisierbare, dynamische Feedback-Dashboards zur Verfügung. Damit können Daten aus unterschiedlichen Befragungs-Formaten verglichen werden und liefern abteilungsübergreifend neue Erkenntnisse. Mit Echtzeit-Analysen behalten Sie im Blick, was Ihre Mitarbeitenden antreibt und motiviert, was sie ärgert, wie sie sich selbst und Kollegen einschätzen – und das nicht nur einmal im Jahr, sondern fortlaufend und nah an den aktuellen Entwicklungen im Unternehmen. Richtig spannend wird es, wenn man über den Tellerrand schaut, und die Ergebnisse von Mitarbeiterbefragungen, Kundenbefragungen und Unternehmenskennzahlen in Beziehung setzt und dynamisch auswertet: Sicher gelangen Sie so an Informationen, von deren Relevanz Sie bislang noch nichts geahnt haben!