Schon vor der Corona-Pandemie wünschten sich immer mehr Beschäftigte die Flexibilität, die hybride Arbeit mitbringt. Viele wollten zumindest die Möglichkeit, teilweise von zu Hause aus zu arbeiten, um ihre Arbeitszeiten mit anderen Verpflichtungen zu vereinen. Vor allem die jüngeren Generationen, die mehr und mehr in den Arbeitsmarkt treten, fordern flexible Modelle.

Und dann kamen die COVID-19-Schließungen, die den Trend weiter verstärkt haben. Die meisten Büroangestellten waren über Nacht gezwungen, von zu Hause aus zu arbeiten – und für viele war es eine gute Erfahrung: Sie merkten, dass sie produktiver sind und genossen es, nicht zur Arbeit zu pendeln.

Während die Erinnerung an die Zeit der Corona-Pandemie allmählich verblasst, bleibt das Thema „Hybrid Work“ weiterhin bestehen. Unser Future of Work Report hat gezeigt: Unternehmen, die jetzt anfangen, ihre Mitarbeitenden einfach zurück ins Büro zu holen, werden auf Widerstand stoßen. Stattdessen müssen Sie eine hybride (neue) Arbeitswelt erschaffen, in der die digitale Employee Experience im Fokus steht. Wie das geht, zeigen wir Ihnen hier.

Was bedeutet hybrides Arbeiten?

Hybride Arbeit meint eine zeit- und ortsunabhängige Form der Arbeit, bei der Beschäftige teilweise im Büro und teilweise von zu Hause beziehungsweise außerhalb des Büros arbeiten. Die meisten Unternehmen, die dem Hybrid-Work-Ansatz folgen, verzichten auf klassische 9-to-5-Regeln. Stattdessen geben flexiblere Arbeitszeiten mehr Möglichkeit zur individuellen Zeitgestaltung.

Verschiedene hybride Arbeitsmodelle

Wenn man von „Hybrider Arbeit“ spricht, gibt es nicht das eine Konzept, sondern eine ganze Reihe von hybriden Arbeitsmodellen. Die gängigsten sind:

  1. Vollständige Fernarbeit für alle, bei der alle Mitarbeitenden täglich von zu Hause aus arbeiten, sich aber regelmäßig zu Firmenbesprechungen oder anderen Events treffen

 

Vorteile: Ihre Mitarbeitenden genießen volle Flexibilität bei ihrer Arbeit, was sie befähigt und motiviert. Da kein Büro angemietet werden muss, sinken die Kosten für Unternehmen.

Nachteile: Es ist schwierig, eine Kultur aufzubauen, wenn Ihre Mitarbeitenden nicht zur gleichen Zeit am gleichen Ort sind. Das gilt vor allem für neue Mitarbeitende, die ihre Vorgesetzten oder Kollegen nur digital sehen können.

  1. Vollständige Fernarbeit für bestimmte Mitarbeitende, wobei einzelne Mitarbeitende durch hybride Fernarbeit dauerhaft von zu Hause aus arbeiten können

 

Vorteile: Wenn bestimmte Mitarbeitende dauerhaft von zu Hause aus arbeiten dürfen, etwa weil sie zu weit vom Büro entfernt sind, verbessert das laut Hybrid-Work-Studie die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, steigert die Produktivität und ermöglicht ihnen, andere Verpflichtungen wie Familie und Kinderbetreuung zu erfüllen.

Nachteile: Fernarbeit für bestimmte Mitarbeitende könnte diejenigen, die von zu Hause aus arbeiten, vom Rest des Unternehmens isolieren. Andere Mitarbeitende könnten sich über diejenigen ärgern, die komplett aus der Ferne arbeiten dürfen oder das Gefühl haben, dass sie nicht ihren vollen Beitrag zum Unternehmen leisten. Genauso kann es vorkommen, dass Mitarbeitende, die nie im Büro sind, von ihren Vorgesetzten bei Beförderungen übersehen werden oder sich von ihren Kollegen isoliert fühlen.

  1. Hybride Arbeit mit Arbeitszeitplan, bei der Mitarbeitende an bestimmten Tagen im Büro arbeiten und dabei hybride Modelle von Heimarbeit und Büroarbeit nutzen

 

Vorteile: Ein hybrider Arbeitszeitplan erleichtert es Managern, Teamsitzungen zu organisieren und die Unternehmenskultur zu stärken. So haben Mitarbeitende die Möglichkeit, sich mit Kollegen auszutauschen und ihren Erfahrungsschatz zu erweitern, indem sie mit Kollegen aus anderen Abteilungen interagieren.

Nachteile: Zeitpläne sollen sicherstellen, dass Mitarbeitende zur gleichen Zeit im Büro sind, gleichzeitig soll aber auch die Entscheidung für hybride Fernarbeit von Mitarbeitenden respektiert werden. Diese Kombination und auch die Erstellung der Pläne können mitunter komplex sein und zusätzlichen Aufwand verursachen.

  1. Hybride Arbeit ohne Arbeitszeitplan, bei der Mitarbeitende selbst entscheiden können, wann sie im Büro arbeiten (hybride flexible Arbeit)

 

Vorteile: Mitarbeitende erhalten mehr Flexibilität bei der Gestaltung ihres Arbeitslebens. Viele Arbeitnehmende empfinden das als bereichernd.

Nachteile: Die Verwaltung und Organisation von Meetings kann extrem schwierig werden. Hybride Arbeit ohne Zeitplanung kann auch dazu führen, dass bestimmte Mitarbeitende unorganisiert wirken, wenn sie ihre Kollegen nicht über ihren Aufenthaltsort bei der Heimarbeit auf dem Laufenden halten.

  1. Arbeit, bei der die Mitarbeitenden normalerweise fünf Tage in der Woche im Büro arbeiten, aber gelegentlich zu Hause arbeiten, um andere Verpflichtungen zu erfüllen oder um die Ruhe außerhalb des Büros zu genießen.

 

Vorteile: Für manche Mitarbeitende ist es aufgrund von räumlichen oder technischen Einschränkungen schwierig, von zu Hause aus zu arbeiten. Sie arbeiten daher lieber im Büro, zumal sie dort die Möglichkeit haben, Kontakte zu knüpfen und von Kollegen persönlich zu lernen.

Nachteile: Viele Mitarbeitende wollen nicht mehr fünf Tage in der Woche ins Büro kommen. Sie zu zwingen, zur Arbeit zu fahren, kann daher kontraproduktiv für die Arbeitsmoral und Produktivität sein.

Was ist ein hybrider Arbeitszeitplan?

Ein hybrider Arbeitszeitplan regelt im Wesentlichen, wann und wo Ihre Mitarbeitenden arbeiten. Er regelt, wann sie im Büro sein sollten, und bietet Mitarbeitenden und Managern einen Überblick über ihre Kalender, um die Zusammenarbeit und die Organisation von Besprechungen zu erleichtern.

Die Vorteile: Unternehmen, die ihre physischen Arbeitsräume verkleinert haben, können mit Hilfe von Zeitplänen besser steuern, wie viele Personen sich gleichzeitig im Büro aufhalten. So ist es einfach, Überbelegungen zu vermeiden und die Größe der Räumlichkeiten an den Bedarf anzupassen – und langfristig Kosten zu sparen.

Hierbei gibt es nicht den einen hybriden Arbeitszeitplan. Stattdessen haben sich eine Reihe unterschiedlicher Pläne entwickelt. Grundsätzlich wird nach zwei Arbeitszeitplänen unterschieden:

1. Kohortenpläne, bei der alle Mitarbeitenden eines Teams nach demselben Zeitplan arbeiten.

Beispiele hierfür sind:

  • 3:2-Regelung: Alle Mitarbeitenden verbringen drei Tage in der Woche im Büro und die restlichen zwei zu Hause
  • Teambasierte Pläne: Unternehmen legen allgemeine Regeln fest, zum Beispiel, dass alle Mitarbeitenden mindestens einen Tag pro Woche im Büro verbringen. Die Teams und ihre Manager entscheiden dann, wie sie sich organisieren und an welchen Tagen sie alle im Büro sind. Solche Pläne geben deutlich mehr Flexibilität.
  • Gestaffelte Zeitpläne: Unternehmen legen nicht nur fest, wann ihre Mitarbeitenden im Büro sind, sondern auch, wie lange sie tatsächlich arbeiten. Das funktioniert am besten in Unternehmen mit Schichtbetrieb.

 

2. Flexible Zeitpläne, bei denen jeder Einzelne eigene Entscheidungen trifft.

Beispiele hierfür sind:

  • Flexi-Place: Jeder Einzelne entscheidet, wann er oder sie ins Büro kommt (und in größeren Unternehmen sogar in welches Büro) und bucht einen Schreibtisch an einem bestimmten Tag.
  • Flexi-Time: Von den Mitarbeitenden wird erwartet, dass sie eine bestimmte Anzahl von Stunden pro Woche arbeiten oder bestimmte Tätigkeiten ausführen. Innerhalb dieses Rahmens können sie wählen, wann sie ihre Arbeit beginnen und beenden – so dass sie ihren Arbeitstag mit anderen Verpflichtungen vereinbaren können.

 

Was sind die Vorteile von hybrider Arbeit?

Vorteile für Arbeitnehmende

  • Mehr Flexibilität
  • Kosten- und Zeitersparnis
  • Bessere Work-Life-Balance
  • Höhere Produktivität
  • Mehr Zufriedenheit

 

Vorteile für Unternehmen

  • Zufriedenere, motiviertere Mitarbeitende, die produktiver, effektiver und innovativer sind und so ein besseres Kundenerlebnis schaffen
  • Geringere Kosten für Büroräume
  • Größere Auswahl an Top-Talenten

 

Sehen Sie in unserem Blog alle Vorteile von hybrider Arbeit auf einen Blick.

Was sind die Herausforderungen von hybrider Arbeit?

Herausforderungen für Unternehmen

  • Aufbau eines Teams & Kommunikation im Team
  • Organisation von Meetings & Teamtagen
  • Fairness – auch für die, die unregelmäßig oder gar nicht im Büro sind
  • Aufbau einer Unternehmenskultur
  • Anpassung der Büroumgebung an die veränderten Bedürfnisse

 

Herausforderungen für Arbeitnehmende

  • Gefühl von Isolation, vor allem bei denen, die kaum im Büro sind
  • Schwierigkeiten beim Erlernen von Soft Skills
  • Weniger Gelegenheiten zum Networking

 

Lesen Sie in unserem Blog alle Herausforderungen von hybrider Arbeit.

Wie gelingt hybride Arbeit?

Viele Unternehmen setzen inzwischen auf hybride Arbeitsmodelle. Um sicherzustellen, dass Ihr hybrides Arbeitsmodell gelingt und alle möglichen Vorteile ausschöpft, sollten Sie sich auf drei Bereiche konzentrieren:

1. Bauen Sie eine Kultur des hybriden Arbeitens auf

Schaffen Sie eine kohärente Kultur, die die Arbeit von zu Hause und im Büro miteinander verbindet. In der Vergangenheit konnten sich Unternehmen auf die physische Arbeitserfahrung konzentrieren und die Kultur mit gut gestalteten Büros und Einrichtungen stärken. Das reicht heute nicht mehr aus, vor allem nicht für diejenigen, die nicht mehr so viel Zeit im Büro verbringen. Stattdessen muss sich die Kultur anpassen und sich auf immateriellere Ziele und Verhaltensweisen konzentrieren. Führungskräfte müssen sich daher klar zur Kultur äußern, regelmäßig Umfragen über hybride Arbeitsformen mit den Mitarbeitenden durchführen, deren Feedback einholen und überwachen, wie gut die Kultur im Unternehmen verstanden und gelebt wird.

2. Setzen Sie die richtige Technologie ein

Hybrides Arbeiten setzt voraus, dass Ihre Mitarbeitenden mit Technologien unterstützt werden, egal wo sie sich befinden. Das bedeutet natürlich, dass sie mit der richtigen Hardware (PCs und Smartphones) ausgestattet werden müssen und dass sie zu Hause und am Arbeitsplatz über eine angemessene Breitbandverbindung verfügen müssen. Noch wichtiger ist jedoch, dass die Unternehmen auf der Softwareseite digitale Werkzeuge wie Videokonferenz- und Kollaborationslösungen einführen, die es den Mitarbeitenden ermöglichen, von überall aus nahtlos zu kommunizieren und zu arbeiten.

Stellen Sie sicher, dass die Technologie für hybrides Arbeiten effektiv ist, indem Sie regelmäßig Feedback von den Mitarbeitenden einholen und es für Verbesserungen nutzen.

3. Geben Sie Managern die richtige Schulung und Unterstützung

Die Verwaltung hybrider Teams unterscheidet sich stark von früheren Zeiten, in denen sich alle Mitarbeitenden am selben Ort befanden. Manager müssen daher mit den richtigen Fähigkeiten ausgestattet sein, um ihre Teams zu führen, egal wo sie sich befinden.

Hybrides Arbeiten erfordert

 

Führungskräfte müssen sicherstellen, dass alle Teammitglieder gleich viel Wertschätzung erfahren, unabhängig davon, ob sie im Büro sind oder nicht. Zum Beispiel sollten Teamsitzungen zu Zeiten stattfinden, die für alle geeignet sind, und jeder (ob im Raum oder nicht) sollte Zeit haben, die individuellen Ideen einzubringen.

Die Personalabteilung muss Schulungsprogramme einrichten, um Führungskräfte mit den richtigen Fähigkeiten auszustatten. Führungskräfte sollten sich außerdem zu ständiger Verbesserung verpflichten, indem sie 360-Grad-Feedback einholen und darauf reagieren.

Tivian unterstützt Sie dabei

Tivians Employee Experience Software macht es einfach, jederzeit zu wissen, was Ihre Teams wirklich denken – über die Unternehmenskultur, Technologien und andere Dinge, die ihre Zufriedenheit und ihr Engagement beeinflussen. Es zeigt ihnen, wo es bereits gut läuft und wo noch Optimierungsbedarf besteht. Ohne, dass Ihre Mitarbeitenden vor Ort sein müssen, erfahren Sie so mehr über ihre Erfahrungen, Wünsche und Herausforderungen. Leadership 360 ist Teil der Employee Experience Suite und unterstützt Führungskräfte ganz gezielt bei der Verwaltung und Führung von hybriden Teams, indem sie rund um die Uhr Feedback an die Hand bekommen.

Und das Beste: Mit Communicate XI bieten wir Ihnen eine einzigartige Lösung, um mit Ihren Mitarbeitenden zu kommunizieren – per Video, E-Mail oder SMS. So versorgen Sie Ihre Mitarbeitenden jederzeit und überall mit Ihrer Botschaft.

Kurz gesagt: Unsere Employee Experience Suite ermöglicht eine erfolgreiche Mitarbeiterführung in einer komplexen Welt, in der Teams von zu Hause aus oder im Büro arbeiten.

Wird es auch im Jahr 2024 und darüber hinaus hybride Arbeitsformen geben?

Die hybride Arbeitsweise nach der Pandemie hat sich inzwischen abgeschwächt. Viele Unternehmen drängen ihre Mitarbeitenden, mehr ins Büro zu kommen, obwohl sich viele Arbeitnehmende dagegen wehren. Ebenso wirken sich die derzeitige wirtschaftliche Unsicherheit, der Stellenabbau und die Zunahme digitaler Technologien wie KI auf die Arbeitsmoral aus. Angesichts der Vorteile des hybriden Arbeitens sowohl für Arbeitnehmende als auch für Unternehmen und auch angesichts des breiten Spektrums an Arbeitsmodellen wird es auch 2024 und darüber hinaus in irgendeiner Form weitergehen.

Auch unser Future of Work Report hat gezeigt: Hybride Arbeit bleibt. Denn klar ist auch: Generation X und Gen Y fordern Flexibilität im Job. Unternehmen, die sich vor der hybriden Arbeitswelt verschließen, laufen Gefahr, Top-Talente zu verlieren oder gar nicht erst für sich zu gewinnen. Um mit der sich wandelnden Arbeitswelt Schritt halten zu können, müssen Unternehmen ihren Ansatz ändern, um das Beste aus ihren Mitarbeitern herauszuholen. Gleichzeitig muss die Rückkehr ins Büro schmackhaft gemacht werden.

Erfahren Sie in unserem Beitrag „Future of Work“ alles zur Zukunft der Arbeit – oder laden Sie sich unseren aktuellen Future-of-Work-Report einfach kostenlos herunter.